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Estonia – the place to be

Zum Nordic Knitting Symposium in Viljandi gehörten nicht nur die ‚knit and walk olympics‘, sondern auch eine Exkusion nach Tartu. Bis zum 31. August gibt es dort noch die Ausstellung der estnischen Trachten im Nationalmuseum  zu sehen. Dieses Museum ist wohl das ungewöhnlichste, das ich je besucht habe. Erst im Mai wurde das vor zwei Jahren eröffnete Haus als innovativstes Museum in Europa ausgezeichnet. Das Gebäude steht auf der Start- und Landebahn des einstigen Luftwaffen-Stützpunkts der Sowjets. Dort lagerten die streng geheimen Langstrecken-Raketen, weswegen Tartu damals auch eine ‚geschlossene Stadt‘ war. Der Plan des Hauses stammt von einem Team junger Architekten, die Anfang 20 waren, als sie den Wettbewerb zum Bau des neuen Nationalmuseums gewannen. Sie manifestierten die Geschichte des Ortes im Gebäude indem sie die Landebahn als Längsachse nutzten, die nun als Zeitachse für die Geschichte des Landes dient. Mit einem kleinen, engen Eingang an der Stelle, an der sich die Hangars befanden, und einem sich weit nach oben öffnenden Eingang, dort wo einst die Flugzeuge abhoben.

 

 

Wer im Inneren die üblichen alten Krüge, Schwerter und Gemälde erwartet, wird enttäuscht. Exponate wie in herkömmlichen Museen gibt es dort nicht. Gezeigt wird multimedial das Alltags-Leben von Menschen. Menschen, die vor tausenden, hundert oder zehn Jahren in Estland lebten und deren Lebenswelten die Besucher hier begegnen.

Zum Alltag im Baltik-Staat gehört das Stricken, wie auch die Trachten-Schau zeigt. Und wie gesagt: wer sie sehen möchte, der muss sich bald entscheiden. Ein Flug nach Tallinn, eine Busfahrt in die Universitätsstadt Tartu sind schnell gebucht und wer spontan und kurzentschlossen ist, wird belohnt.

 

 

Hier im Blog zeige ich jetzt vor allem die Teile, die mich besonders fasziniert haben – die Strickarbeiten, die zur Kleidung gehörten. Das sind vor allem Handschuhe, Strümpfe und Pullover. Unglaublich sind die Farbkombinationen auf Muhu, wo Männer orange Pullis tragen und Frauen Pink mit Rot und Gelb kombinieren.

 

 

Auf dem Symposium wurden dann Elemente der Trachten in Vorträgen vorgestellt und in workshops nachgearbeitet. Das war nicht nur intensiv und neu, sondern auch spannend und lustig. Und Inhalt für viele, viele einzelne Themen, die ich hier demnächst vorstellen werde.

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